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Sammelblog zur Spielkultur

 
Millionen erliegen dem Reiz des Reizens

Wie das eben so geht mit den Enkeln: Der Wonneproppen, der da gerade noch im Kinderwagen saß, wird demnächst 15 und müsste von Alters wegen den Besuch bei Oma reichlich uncool finden. Auch die Aussicht auf eine Tafel Schokolade oder ein bisschen Kleingeld "fürs Sparschwein" kann Teenager nicht mehr locken. Wenn Rüdiger seine bald 80-jährige Großmutter und deren Schwester trotzdem gern besucht, dann nicht zu Kaffee und Kuchen, sondern zum Zocken. Alle drei spielen leidenschaftlich gern Skat. Die beiden alten Damen gehören zu einer Generation, die Frauen im Wirtshaus für ungehörig hält, zudem wollen die Beine nicht mehr so recht und die Ohren und die Augen... Kurzum: Der dritte Mann muss schon ins Haus kommen. Dann liegen die Karten auf der Spitzendecke bereit, der Bleistift ist gespitzt, es kann losgehen.
[Essay von Rudi Kellner]
 
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