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Sammelblog zur Spielkultur

 
Millionen erliegen dem Reiz des Reizens

Wie das eben so geht mit den Enkeln: Der Wonneproppen, der da gerade noch im Kinderwagen saß, wird demnächst 15 und müsste von Alters wegen den Besuch bei Oma reichlich uncool finden. Auch die Aussicht auf eine Tafel Schokolade oder ein bisschen Kleingeld "fürs Sparschwein" kann Teenager nicht mehr locken. Wenn Rüdiger seine bald 80-jährige Großmutter und deren Schwester trotzdem gern besucht, dann nicht zu Kaffee und Kuchen, sondern zum Zocken. Alle drei spielen leidenschaftlich gern Skat. Die beiden alten Damen gehören zu einer Generation, die Frauen im Wirtshaus für ungehörig hält, zudem wollen die Beine nicht mehr so recht und die Ohren und die Augen... Kurzum: Der dritte Mann muss schon ins Haus kommen. Dann liegen die Karten auf der Spitzendecke bereit, der Bleistift ist gespitzt, es kann losgehen.
[Essay von Rudi Kellner]

Die Unabhängigkeit errang Brasilien bereits im Jahre 1889. Doch der eigentliche nationale Gründungsakt, darin sind sich die meisten Brasilianer einig, ereignete sich am 29. Juni 1958: An diesem Tag schlug die brasilianische Fußballnationalmannschaft die gastgebende schwedische Auswahl mit 5:2 - und wurde erstmals Weltmeister.
[Artikel von João Ubaldo Ribeiro]

Am 12. Juli 1998 versammelten sich auf den Champs-Elysées mehr als eine Million Menschen, um den Sieg Frankreichs in der Weltmeisterschaft zu feiern. Nach allem, was man hört, war es die größte Demonstration öffentlichen Glücksgefühls, die Paris seit der Befreiung von den Deutschen im Jahre 1944 erlebt hat. Man konnte angesichts der Bedeutung des Ereignisses nur staunen. Es war nur ein Sieg im Sport, und er konnte auf keinen Fall, auch nicht unter Aufbietung aller Fantasie, mit dem Ende der Nazi-Besetzung verglichen werden. Und doch war es für jedermann sichtbar: dieselbe Freude und derselbe Ausbruch des Nationalstolzes, der Charles de Gaulle in derselben Stadt auf derselben Straße vor 54 Jahren entgegengeschlagen war.
[Artikel von Paul Auster]

Nationalistischer Bilderbogen hinter fünf Ringen

Mit dem Rekordwahn von Medaillenspiegeln wurde über Jahrzehnte Systemkonkurrenz im Kalten Krieg betrieben. Sind die Olympischen Spiele - vom politischen Alp der Systemkonkurrenz befreit - nun in ein Stadium des leidenschaftslosen Neoliberalismus getreten?
[Artikel von Norbert Seitz]

Für Videospiele geben die Deutschen inzwischen mehr Geld aus als für Kinofilme. Weil ein Ende des Wachstums nicht in Sicht ist, wollen auch andere Branchen mitkassieren

1 Drücken Sie den Startknopf, um zu beginnen. Ihre Aufgabe: Gründen Sie einen Videospiel-Konzern, und erobern Sie den Weltmarkt.

Treffen Sie die richtigen Entscheidungen, und Ihr Gewinn wird gigantisch sein. Untersuchen Sie Ihre Umgebung nach Hinweisen, aber erlauben Sie sich keinen Fehler: Ihre Gegner nutzen Schwächen erbarmungslos aus. Schließlich geht es um mehr als 25 Milliarden Mark. So groß ist der weltweite Computer- und Videospielemarkt, und jährlich wird er um 25 Prozent größer.
[Essay von Sven Stillich]

 
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