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Sammelblog zur Spielkultur

 
Ein Team wie das Land: Warum wir nicht mehr Weltspitze sind

Ach, Fußball! Warum müssen wir uns dafür interessieren? Weil ab Freitag, 13.30 Uhr, wenn in Seoul das Eröffnungsspiel der 17. Weltmeisterschaft angepfiffen wird, Fußball für fünf Wochen den öffentlichen Diskurs bestimmen wird. Weil Millionen Männer und Frauen morgens nicht das Bruttosozialprodukt erhöhen, sondern die Spiele der deutschen Mannschaft ansehen werden. Weil sie alle das Spiel für wichtig halten. Weil dem Taxifahrer in der indischen Provinz zum Fahrgast aus Deutschland nicht nur "Hitler!" einfällt, sondern auch "Oliver Kahn!". Weil nur hier die Afrikaner als Mitspieler beim Weltgeschehen wirklich ernst genommen werden. Weil die Ergebnisse des Turniers das Selbstverständnis ganzer Nationen nachhaltiger beeinflussen als Spendenskandale, Kanzlerkandidaten oder Wirtschaftsdaten. Kurzum: Weil, wie es der Liverpooler Trainer Bill Shankley einmal gesagt hat, "Fußball nicht ein Spiel auf Leben und Tod ist. Es ist viel mehr als das."
[von Christof Siemes]
 
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