aktuell
editorial
essay
folklore
impressum
interview
kolumne
kurioses
literatur
portrait
reportage
sammlungen
schach
spielgeschichte
spielpraxis
spielregeln
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon
Sammelblog zur Spielkultur

 
Berliner Abende

Unglaublich! Am Morgen danach (21.02.) im verspielten Millionenblatt Bild Tini Gräfin Rothkirch (48), Chefin vom Dorint Hotel am Gendarmenmarkt: "Ich habe als Kind nie mit Puppen gespielt. Meine Mutter hat immer alles aufgebaut, ich bin dann verschwunden, und sie saß mit den Puppen alleine da." Unglaublich! Weil wir spielten ja grad am Abend zuvor im Schatten des Spielezentrums Axel-Springer-Hochhaus, also gegenüber in der brennBar schon so saugesellige Spiele, wo eine gräfliche Tiniisolation, oder ein Fluchtrebellieren vor der sodbrennenerzwingenden mütterlichen Puppenüppigkeit im Entferntesten nicht aufgekommen wäre. Denn wir spielten mit Holzklötzchen, Murmeln, Rohren zum Durchblasen, Kicker ohne Kicker, eine Sparvariante, miniaturisierten Rosinenbroten, Indoor-Curling hieß das, glaub ich, auch: New Age Kurling, und das vielleicht nervenzersetzendste Spiel des Abends, Via Maxima, spielt man praktisch nur mit Löchern. Die kann sich der Ärmste leisten, Tini.
[von Wilhelm Pauli]

Man kann es nicht alleine spielen. "Minimale Spieleranzahl: 2" stand groß auf der Verpackung.
"Schade", dachte ich mir innerlich, "dass niemand hier ist, der es mit mir ausprobiert. Ich hätte wirklich Lust, jetzt ein wenig zu spielen. Im Fernsehen kommt eh nur Müll und zum Weggehen hab ich heute keine Lust. Außerdem regnet es. Das beste Wetter um mal wieder ein gutes Spiel zu spielen."
Aber es war niemand da.

Es war ein Sonntag Nachmittag im Dezember, als ich es unter all dem Gerümpel auf dem Dachstuhl hervorkramte. Ich kannte es. "Vielleicht habe ich es als Kind oft gespielt, oder so." Und ich wusste, dass es mir damals gut gefallen haben muss. Nur errinnern, wie es funktioniert, konnte ich mich nicht. Es gab keine Anleitung. Nur einen vermoderten alten Garantieschein, der längst abgelaufen war. Generell sah der Kasten ziemlich alt aus, als hätten schon mindestens 5 Genereationen ihren Spass daran gehabt. "Verdammt ich weiss, dass ich dieses dämliche Spiel kenne!", dachte ich mir immer und immer wieder, aber es wollte mir nicht einfallen, wann ich es zum letzten Mal gesehen hatte.
[von tabasco]

...oder zum Tier?

"Im Torjubel versucht der Fußballspieler, sich als Mensch darzustellen", meint der Kölner Sportpsychologe Dr. Oliver Kirchhof. Wenn er sein Trikot hochreißt, dann streife er damit auch die Rolle als Spieler ab und könne sich als Mensch zeigen.
Zieht der Spieler sich bis auf die nackte Haut aus, dann führt er - wie es wohl bei Carsten Jancker der Fall sei, der "mit stolzgeschwellter Brust seinen trainierten Körper zeigt" einfach ein archaisches Demonstrieren von Härte aus. Kommt eine Botschaft zum Vorschein, dann will er genau diese Botschaft zeigen. In diese Gruppe fallen auch die Spieler, die "Jesus loves you" per T-Shirt skandieren. [weiter bei 3sat]

Computerspiele und die Gewalt in der Gesellschaft

Der Streit über den Einfluss sogenannter Gewaltspiele auf die Gewalt in der Gesellschaft ist nicht neu. Wie weit dieser Streit zurückreicht, welche höchst aktuell anmutenden Positionen schon vor Jahrhunderten vertreten wurden und welche Folgen das damals hatte, ist nicht nur von historischem Interesse. Die früheren Auseinandersetzungen um die einst neuen Medien sind lehrreich. Klarer wird so, was an den neuen Medien überhaupt neu ist.
[von Helge Meves]

Ein Telepolis-Gespräch mit Hans-Dieter Burkhard, dem Teamleiter des Vize-Weltmeisters 98 in der Simulationsliga der Fußballmeisterschaft für Roboter
[Interview von Hans-Arthur Marsiske]

Warum (mich) dieses Thema reizt?

Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit als Sozialpädagoge, als Bildungsreferent und Trainer arbeite ich - auf ganz verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichen Ziel-/Altersgruppen - sehr gerne auch mit spielpädagogischen Ansätzen und Methoden. Als wichtigen Baustein im Spektrum meines "Methodenkoffers" für die Arbeit mit Einzelnen und Gruppen, mit Kindern und Erwachsenen, mit Auszubildenden und Führungskräften möchte ich das Spiel bzw. das spielerische Element nicht missen.
Aus meiner Sicht und aufgrund meiner bisherigen beruflichen Erfahrung würde ich die These formulieren, dass Spielen und Lernen keinesfalls Gegensätze, sondern vielmehr zwei Seiten einer Medaille sind.
[von Dieter Barth]

oder: Quo vadis, Homo ludens?

Es ist üblich geworden, pädagogische, psychologische und therapeutische Kongresse als Anlass für die medienwirksame Verkündung von Hiobsbotschaften zu nutzen. Wenn der internationale Verband der Sonderpädagogen tagt, schnellt der von der Kongressleitung verkündete Prozentsatz sonderschulbedürftiger Kinder sprunghaft in die Höhe. Wenn die Ohrenärzte Europas ihre Jahreskonferenz abhalten, werden sie es sich nicht nehmen lassen, die steigende Zahl schwerhöriger Jugendlicher als bedenklich zu bezeichnen. Was aber ist von einer Weltkonferenz über das Kinderspiel zu erwarten? Geradezu Fürchterliches. Jeder kann sich ausmalen, dass entweder der zu hohe Medienkonsum oder die Gefährdung des Kinderspiels (oder beides) Anlass zu äußerster Besorgnis ist. Jedenfalls darf man die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen, die Lage als besonders ernst zu bezeichnen. Und für Pädagogen war die Situation des Kinderspiels in der Vergangenheit offenbar immer sehr ernst gewesen, aber nie so gravierend wie in jenem Augenblick, in dem man Gelegenheit erhält, dies festzustellen.
[Vortrag von Hein Retter als .doc]

 
resident of twoday.net
powered by Antville powered by Helma
AGBs xml version of this page
disclaimer