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Sammelblog zur Spielkultur

 
Innenräume

Im Leben von Kindern stellen die späten Herbst- und Wintertage einen markanten Einschnitt dar. In dieser unwirtlichen Zeit beginnen sie eine ihrer wichtigsten Tätigkeiten, das gemeinsame Spiel, von draußen nach drinnen zu verlagern.
Durch diese Verlagerung wird freilich die Aufrechterhaltung einer Spielkultur, wie sie sich in den Sommermonaten auf den Straßen etabliert, schwieriger. Drinnen, in den Häusern regieren die Erwachsenen: Zu den Eltern und den Schullehrern sind eine Vielzahl von hilfsbereiten und beratungsfreudigen pädagogischen Arbeitern und Trainern getreten, die die Arrangements in den Innenräumen in bedrohlichem Ausmaß bestimmen.
Die Errichtung kindlicher Spielkultur draußen ist gemeinhin von zwei Zügen begleitet, die von den erwachsenen Hütern in den Häusern geradezu verfolgt und ausgelöscht werden.
Es ist der unweigerlich auftretende Lärm, in Form von dauerndem Geschrei, das die kindlichen Aktivitäten begleitet, und das fortwährende körperliche Gerangel, diese manchmal heftigen und manchmal sanften körperlichen Berührungen, die in den kommunikativen Formen der Erwachsenen schon lange distanzierter Körperlichkeit und einem distinguierten Sprechkodex gewichen sind. Kein Wunder, daß diese Begleiterscheinungen kindlicher Spielkultur argwöhnisch beobachtet werden.
[von Heike Rusch]

Gewaltspiele-Entwickler John Romero über seine Verantwortung für Amokläufe.

SPIEGEL: Herr Romero, als Miterfinder so umstrittener Ego-Shooter-Spiele wie "Doom" und "Quake" haben Sie die Branche der brutalen Computerspiele revolutioniert. Sind Sie jetzt, mit 35 Jahren, die ewige Ballerei leid?
Romero: Keineswegs. Ich schieße immer noch sehr gern - vor allem auf Nazis. Aber "Doom", "Wolfenstein 3D" und all das ist schon zehn Jahre her. Und durch den Mega-Flop meines Spiels "Daikatana" im Jahr 2000 habe ich viel gelernt: keine großen Teams mehr. Mit einer Hand voll Leuten entwickle ich jetzt Spiele für Handys. Das wird ein Milliardenmarkt.
[Interview von Marco Evers]

 
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